Der glückliche Mitarbeiter – was bringt er?

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happyFeelgood = Viel gut?

Der „glückliche Mitarbeiter“ wird oft belächelt als ein wohlig warmes Personalkonzept. Jaaaaa, vieeeelll gut das machen wir natürlich für unsere Mitarbeiter.

 

Doch es gibt harte Fakten, die für die weichen Faktoren sprechen. Das Thema Feelgood ist kein Hokuspokus der Zeit sondern fußt auf diversen Studien zum Thema glückliche Mitarbeiter.

 Glückliche Mitarbeiter = mehr Profit

In seinem Paper „Does the Stock Market Fully Value Intangibles? Employee Satisfaction and Equity Prices“ beschäftigt sich Betriebswirtschaftsprofessor Alex Edmans von der Wharton Business School mit der Frage, ob glückliche Mitarbeiter den Börsenwert des Unternehmens steigern können.
Als Basis nahm er hierfür die Liste der 100 beliebtesten Arbeitgeber der USA, die seit 1984 vom Magazin „Fortune“ veröffentlicht wird. Dabei zeigte sich, wer in der Liste auftaucht, dessen Aktie entwickelte sich wesentlich besser als der übrige Markt. Er beobachte dies über den Zeitraum von 1984 bis 2009 und kam schlussendlich zum Ergebnis, dass der Kurs beliebter Arbeitgeber auch langfristig höher war. In einer weiteren Studie, nahm er 14 weitere Länder unter die Lupe. Dabei zeigte sich jedoch, dass der institutionelle Kontext eine entscheidende Rolle spielt. Dies bedeutet, auf flexiblen Arbeitsmärkten sind die positiven Auswirkungen von zufriedenen Mitarbeitern größer. Bei starker Reglementierung durch den Gesetzgeber und der Bereitstellung vieler Sozialleistungen, sind die Auswirkungen der Mitarbeitermotivation geringer. Eine andere Studie der Warwick-Universität beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Produktivität und glücklichen Mitarbeitern. In dieser Studie fanden die Forscher heraus, dass glückliche Mitarbeiter  rund 12 Prozent produktiver sind als andere.

Glückliche Mitarbeiter = erfolgreiche UnternehmenSuccessful person. Illustration.

Auch eine Studie von Stepstone beschäftigt sich mit dem Thema „Glückliche Mitarbeiter – erfolgreiche Unternehmen?“. Und auch hier ist das Ergebnis klar. Wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen und zufrieden sind, dann ist dies ein klarer Wettbewerbsvorteil für die Unternehmen. Für die Studie wurden 14.800 Unternehmen und Arbeitnehmer in sieben europäischen Ländern befragt. Glück wurde in dieser Studie definiert als „subjektiver Gefühlszustand des Wohlfühlens und der Zufriedenheit“.

Im Einzelnen lassen sich die Vorteile glücklicher Mitarbeiter für das Unternehmen wie folgt zusammenfassen:

  • Höheres Mitarbeiterengagement (97%)
  • Geringere Mitarbeiterfluktuation (96%)
  • Geringere Fehlzeiten (94%)
  • Rekrutierung neuer Mitarbeiter (92%)
  • Stärkere Strahlkarft der Arbeitgebermarke (91%)
  • Höhere Gewinne (83%)

Leo Bormann, Autor des internationalen Bestsellers „The World of Happiness“ schreibt: „Die westliche Volkswirtschaft verändert sich von einer Geld-Volkswirtschaft zu einer Zufriedenheits-Volkswirtschaft…Die Arbeit selbst ist zu einem wichtigen Instrument für ein glückliches Leben geworden…Das Wohlbefinden der Arbeitnehmer ist für Unternehmen ebenso wichtig wie für die Arbeitnehmer selbst; es ist ein Anzeichen von Produktivität. Glückliche Arbeitnehmer erhalten mehr Geld, haben mehr Aufstiegschancen, liefern höhere Qualität, machen weniger Fehler und sind produktiver und engagierter.“

Faktoren für Glück am Arbeitsplatz

Der „war for talents“ nimmt stetig zu. Nie war es für Unternehmen von entscheidenderer Bedeutung die besten Mitarbeiter zu gewinnen und auch zu halten. Eine gute Stelle mit guter Bezahlung ist heutzutage dafür jedoch nicht mehr ausreichend.

winnerWelches sind nun die Faktoren für Glück am Arbeitsplatz?

Als allererstes sollte man sich als Unternehmen die Aufgabe stellen herauszufinden, auf welchem Level sich das momentane Glücksgefühl der Mitarbeiter gerade befindet. Tendenziell schätzen Arbeitgeber diese nämlich höher ein, als es tatsächlich ist. Die Sicht der Arbeitgeber auf das Glück ihrer Arbeitnehmer am Arbeitsplatz liegt bei 7,2 von 10 Punkten. Während die Arbeitnehmer ihr Glück am Arbeitsplatz bei 5,1 Punkten von 10 sehen. Dies resultiert daraus, dass Arbeitgeber das Glück ihrer Arbeitnehmer nicht im Detail erforschen, sondern sich hauptsächlich auf Gespräche und vereinzelte interne Umfragen stützen. Nur ein Drittel der Unternehmen analysiert laut Stepstone Studie Indikatoren wie Leistungsniveau oder Fehlzeiten und noch weniger Arbeitgeber untersuchen die Gründe, warum ein Arbeitnehmer die Firma verlässt.

Die Faktoren für Glück am Arbeitsplatz lassen sich in „harte“ und „weiche“ Faktoren unterteilen. Auffällig ist dabei, dass die „harten“ Faktoren in der Umfrage niedrigere Bewertungen erzielen als die weichen Faktoren und sie dazu unter den zehn wichtigsten Faktoren nur dreimal vorkommen und zwar in den Punkten angemessene Ausstattung für die Erledigung der Aufgaben und gerechte Vergütung und eine interessante Tätigkeit.

Die zehn wichtigsten Faktoren, die das Glück am Arbeitsplatz laut Studie beeinflussen im Überblick:

  1. Respektvoller Umgang miteinander
  2. Eine interessante Tätigkeit
  3. Arbeiten in einem guten Betriebsklima
  4. Arbeiten in einer fairen und offenen Unternehmenskultur
  5. Anerkennung für die geleistete Arbeit
  6. Sich selbst treu bleiben zu dürfen
  7. Eine gute Work-Life-Balance
  8. Gute Beziehungen zu den Kollegen
  9. Eine Angemessene Ausstattung für die Erledigung der Aufgaben
  10. Eine gerechte Vergütung

Eine Investition in das sogenannte Feelgood Management kann somit nur von Vorteil sein. Gleichermaßen für das Unternehmen wie für die Mitarbeiter.

 

Bildquellen: photodune.net: rufar, Ellf

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